Krebsvorsorge
Damit Schlimmeres verhindert wird
Im Mammobil können sich Frauen zwischen 50 und 69 Jahren röntgen lassen, um Brustkrebs früh zu erkennen

mz10VON LUTZ BERGMANN, 08.03.10, 19:38h, aktualisiert 08.03.10, 22:00h

Das Mammobil steht bis voraussichtlich Mitte August in der Wallstraße.
(FOTO: THOMAS KLITZSCH)     
WITTENBERG/MZ. “Sie haben Brustkrebs.” Diese Hiobsbotschaft bekamen vor zwei Jahren 80 Wittenberger Frauen, berichtet Kirsten Buchin, Koordinatorin der Screening Einheit Sachsen-Anhalt Ost. Bei 80 Prozent habe es sich um kleine, nicht ertastbare Befunde gehandelt, die schnell und Brust erhaltend operiert werden konnten. Grundsätzlich gelte: Je früher der Arzt die Diagnose stellt, desto besser ist die Prognose, so Buchin. Deshalb lädt die Leitstelle für das Brustkrebs-Screening in Bremen jetzt 11 570 Frauen in Wittenberg, Kemberg und Zahna zur Mammographie ein. Die Untersuchungen finden im “Mammobil” in der Wallstraße bis zum 20. August statt. Bei der Kontrolle macht ein Röntgengerät von jeder Brust zwei Fotos. “Eins von oben und eins von der Seite”, erklärt Kirsten Buchin. Wichtig sei, dass die Frauen am Untersuchungstag kein Puder oder Körperspray auftragen, da so die Bilder verfälscht werden könnten. Beim Röntgen werden die Brüste leicht zusammengedrückt, um bessere Aufnahmen zu bekommen. Nach fünf bis acht Minuten sei die Untersuchung vorbei. Dann müssen die Frauen sieben Werktage auf die Ergebnisse des Tests warten. In dieser Zeit bewerten zwei Ärzte unabhängig voneinander die Röntgenbilder. “Diese Ärzte haben eine besondere Schulung, die alle zwei Jahre erneuert werden muss”, erläutert Buchin. Bei 95 Prozent der Frauen gebe es keine auffälligen Befunde. Es kann sich im Rahmen dieses Screenings jedoch nicht jede Frau untersuchen lassen. Anspruch haben nur diejenigen, die zwischen 50 und 69 Jahre alt sind und vorher eingeladen wurden. Für diese ist die Früherkennung kostenlos. Vor zwei Jahren haben 70 Prozent der Wittenbergerinnen diese Chance wahrgenommen und sich auf die am meisten verbreitete Krebsart testen lassen. “Wir hoffen, es kommen auch dieses Jahr wieder so viele”, bemerkt die Koordinatorin.